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Serge Corteyn

Geboren am 25.08.1967 galt mein Interesse schon früh der Musik. Irgendwann hatte ich die "Record Taste" des Tonbandes meiner Eltern entdeckt und begonnen wie besessen damit herum zu experimentieren. Ich war begeistert, brauchte aber bald eine Erweiterung meiner Ausdruckmöglichkeiten: eine Gitarre. Der Klang und das Aussehen dieses Instrumentes hatten mich in ihren Bann gezogen.

Die rudimentären Griffe auf meiner ersten Akkustikgitarre - ein Weihnachtsgeschenk - brachte mir mein Vater bei. Ich übte bis mir die Finger weh taten. Mit ein paar Freunden trafen wir uns und spielten unsere Lieblinglieder aus dem Radio nach oder zumindest die, die wir mit unseren Fähigkeiten halbwegs zu stande bekamen. Ich merkte jedoch schnell, dass der Klang aus dem Radio mit meiner Akkustikgitarre nicht zu erreichen war. Es war Zeit für den nächsten Schritt, eine E-Gitarre. Auch dieser Wunsch wurde mir von meinen Eltern erfüllt. 1981 gründete ich meine erste Band. Wir spielten wann immer wir konnten, zu jeder Gelegenheit egal ob Party oder Schulfest.
Bis zu meinem 18. Lebensjahr hatte ich autodidaktisch gelernt und geübt. Doch allmählich begann ich mich im Kreis zu drehen. Ich beschloss Gitarrenunterricht zu nehmen. Hatte mein Interesse zunächst fast ausschließlich der Rockmusik gegolten, erweiterte ich nun langsam mein Spektrum. Besonders Jazz hatte ich in Augenschein genommen.

Nach meiner frustrierenden kaufmännischen Lehre stand fest, daß es nur einen Beruf für mich gab: Musiker. Fünf Jahre studierte ich an der Hochschule für Kunst und Musik in Arnheim. Zwar widmete ich mich nun intensiv dem Jazz, blieb aber meinen Wurzeln treu. 1992 gewann meine Rockband "Unknown Pleasure" das damals renommierte Ruhrrockfestival. MCA zeigte Interesse und tatsächlich unterschrieben wir wenig später einen Plattenvertrag. Mit dem amerikanischen Produzent Keller arbeiteten wir mehrere Monate an einem Album. Dieses wurde jedoch nie veröffentlicht. Unstimmigkeiten und Zerwürfnisse verurteilten das Projekt  zum scheitern.
Rückblickend betrachtet war dies ein Wendepunkt, der Zeitpunkt einer geschmacklichen und stilistischen Umbesinnung. Mein Interesse an eigenartiger, seltsamer Musik nahm zu und ich stieg bei "Obst Obscure" ein, der Band um den modernen Komponisten Andreas Koeper. Außerdem spielte ich mit zahlreichen Musikern in diversen Konstellationen vornehmlich Jazz. Abgerundet wurde diese Horizonterweiterung 1999 durch die Gründung des Trios transwagon. Hier spielen wir mit Elementen aus Jazz, Easy Listenig und neuer Musik.

Seit drei Jahren widme ich mich neben dem Gitarrespielen einer anderen Leidenschaft: Dem Singen. Bei einen Auftritt mit eigenen Liedern lernte ich 2001 den Schauspieler Giampiero Piria kennen. Für dessen Soloperformance "Das Testament" von Francois Villon komponierte ich kurze Zeit später die Musik und setzte diese auch live während des Stückes um. Bei unserer gemeinsamen Tour durch die Independent Theater im Ruhrgebiet entstanden viele neue Kontakte zur Szene. Daraus resultierten wiederrum einige neue interessante Kompositionsaufträge.

Die wichtigsten Mitspieler der letzten zehn Jahre:
Hans Jürgen Kanty, Christian Thomé, Christoph Hillmann, Sam Leigh Brown, Stu Grimshaw, Markus Türk, Oliver Siegel, Andreas Bär, Michael Frontzek, Andreas Koeper, Joseph Bowie (defunkt), Tobi Lessnow, Stefan Werni, Holger Naust, Martin Thissen, Wolfgang Eckholt, Jan Klare.

Theater- und Kunstprojekte
Theatermusik für das Stück "Das Testament" von Francois Villon mit Giampiero Piria (2001). "Der Ozeanpianist" mit Benno Boudgoust (2002), "Komische Dinger von Irgendwo", multimediale Objekte/Wolfram Lakaszus (2002), "Schienen 2" mit Bernd Uwe Marszan (Pina Bausch, 2003), "Strange Things", Wolfram Lakaszus (2003), "Tempest reloaded", Benno Boudgoust (2004)

Aktuelle Projekte
Transwagon, Duo Andreas Bär/Serge Corteyn (Jazzstandards done right bis done anders), Serge Corteyn spielt und singt Filmmusiken (Blauer Engel trifft James Bond), Cohiba Quartet, Quartet Bär/Corteyn, Siegel, Thissen (zwischen Neuem Jazz und E-Musik). Und natürlich die CD "keine entschuldigungen mehr". Veröffentlichung Anfang 2005.